Eingeborenenstämme

Die hawaiianische Sprache und Kultur wird seit einigen Jahren vermehrt gepflegt, was ich durchaus an den Strassennamen, den Ausstellungen und dem allgegenwärtigen Gruss "Aloha" merkte. Ich wollte es aber etwas genauer wissen und ging ins Polynesian Culture Center, einem Themenpark über die sechs Inselvölker Samoa, Neu-Seeland, Fiji, Tahiti, Tonga und Hawaii.

Das Bussystem auf O'ahu ist dicht und gut, aber etwas verwirrend. Sensationell sind die Preise: Für $5.50 fährt man einen ganzen Tag auf sämtlichen Linien. Die Anreise daurte für mich gut 2 Stunden., dafür sah ich beinahe die ganze Insel, welche sich einmal mehr sehr abwechslungsreich und landschaftlich spektakulär zeigte. Der Themenpark liegt an der Nord-Ost-Küste, dort wo die grossen Wellen sind.

Riesige Wellen und atemberaubende Landschaft bei Laie

Die sechs Völker sind in kleinen nachgebauten Dörfern zu finden. Einige Hütten enthalten eine Ausstellung, bei anderen kann man bei Aktivitäten wie Speerwerfen oder Weben mitmachen. Im jeweils grössten Haus findet wiederholend eine kulturelle Präsentation statt.

Das Dorf der Tonga - Einheimische und Touristen sind gerade bei der Show im Haus

Ritueller Tanz der Leute von Neu-Seeland - danach Selfie-Session mit einem Native

Das klingt ganz gut, nur fand ich die Aktivitäten etwas einfach (einen Korb flechten kann man überall) oder sie fanden nicht statt (Speerwerfen). Da ständig mehrere Shows liefen, waren die allermeisten Touristen vollständig damit absorbiert.

Schöne Tahitianerinnen bei der Hauptshow mit Booten

Die Aufführungen waren bunt und authentisch, aber am Ende doch immer Tanz und Musik. Mir - und den meisten anderen Touristen wohl auch - fehlte der Hintergrund, um die Tänze, Sprachen und Riten zu differenzieren. So wurde das ein bunter und schöner Nachmittag, aber für meinen Geschmack doch etwas zu oberflächlich ("Jetzt rufen wir alle Aloha!").

Tänze der verschiedenen Völker

Das es auch anders geht, zeigte die Ausstellung "Isopea", bei welchem uns zuerst bei einem Kurzvortrag (!) die Herkunft der verschiedenen Inselvölker gezeigt wurde. Danach erzählte ein Uniprofessor, wie er mit seinen Studenten ein hawaiianisches Boot nach alten Methoden gebaut und gefahren hat. Da erfuhr ich mal etwas über die alten und neuen Hawaiianer und erst noch auf eine spannende Art und Weise!

Vortrag über den möglichen Ursprung der Inselvölker

Der gezeigte Schiffsteil stammt aus einem riesigen Baum

Der Ausflug lohnt sich schon, aber ich fand es schade, dass die Einheimischen (die ja alle authentisch sind) sich nur von der fröhlich-tanzenden Seite zeigten, so wie man sich das halt vorstellt. Vielleicht war ich auch vom Puy de Fou in Frankreich verwöhnt, wo mir die Völker des Mittelalters tiefer, aufwendiger und abwechslungsreicher präsentiert wurden.

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